23 Dezember 2009

Wann kommt das Folgeabkommen?

Das Atomwaffenabkommen "START" lief am 5. Dezember 2009 aus, ohne dass sich Russland und die USA auf ein "START 2" geeinigt oder zumindest erklärt hätten, sich befristet an das alte Abkommen zu halten. Wenigstens das hätten Obama und Medwedew am Rande des gleichfalls weitgehend gescheiterten Weltklimagipfels bekunden können. Immerhin kam es jetzt aus der zweiten Reihe vom Sprecher des US-Außenamtes, Philip Crowley, am Dienstag in Washington: "Wir bleiben den Prinzipien des bisherigen Start-Vertrags treu und werden die Verhandlungen über einen neuen Vertrag fortsetzen, auch wenn wir gehofft haben, einige Streitfragen noch bis zum Jahresende zu regeln", sagte er. "Ich denke jedoch nicht, dass uns die Tatsache außerordentlich besorgt, dass der Verhandlungsprozess etwas komplizierter verläuft und etwas mehr Zeit erfordert."

Die sogenannten "Think Tanks" - blöd wie Panzer

Während sich die Regierungskreise bemüht zeigen, die Öffentlichkeit guter Hoffnung auf ein baldiges Abkommen zu halten, befleißigen sich die sogenannten "Think Tanks" in Erörterungen, wozu es Atomwaffen brauche, wie doll sie den Frieden gesichert hätten usw., aber die "Thinker" blenden aus, wie oft sich die Welt am atomaren Abgrund befand, sei es durch Zuspitzung politischer Differenzen (z.B. Kuba-Krise) oder durch "[url=http://inidia.de/technisches_versagen.htm]technisches Versagen[/url]".

Die Think Tanks blenden aus, wie es überhaupt sein konnte/durfte, dass sich die UdSSR und die USA bedrohten, und zwar nicht nur gegenseitig, sondern die gesamte Menschheit gleich mit.
Und sie blenden aus, wie es sein darf/kann, dass sich Russland und die USA weiterhin bedrohen, obwohl von Regierungsseiten das Gegenteil beschworen wird.

Think Tanks sind keine Denker, keine Experten, die sachliche Analysen liefern, sondern pure Lobbyistenvereine der Rüstungsindustrie und Militärs. Solche Strolche namentlich zu erwähnen, wäre falsch, denn sie dienen einer Branche, die von ihren "Überlegungen" lebt, die Welt in Kriegsstimmung zu halten.

19 Oktober 2009

Pakistan: Was bringen die Feldzüge gegen die Taliban?

Die pakistanische Armee startete eine Großoffensive gegen die Taliban, nachdem vor wenigen Tagen das Hauptquartier der Armee von Aufständischen zeitweise überwältigt wurde und sich die Sorgen mehren, dass Pakistans Atomwaffen in islamistische Hände geraten.
Der "Erfolg" militärischer Schläge gegen die Taliban ist äußerst zweifelhaft und wird den Konflikt wahrscheinlich eher verschärfen. 100.000 Menschen seien auf der Flucht aus dem Kampfgebiet. Solche Zahlen sind unzuverlässig und beschreiben das Desaster nicht.
Dass es um die Atomwaffensicherung gehe, ist ebenfalls unsinnig, denn dieser Gefahr wäre zuverlässiger beizukommen, indem Pakistan seine Atomwaffen abschafft.

Richtige Außenpolitik wäre es, wenn z.B. die deutsche Regierung Indien zu einer Garantieerklärung drängen würde, unter keinen Umständen ein atomwaffenloses Pakistan mit Atomwaffen anzugreifen.

Markus Rabanus >> Diskussionen

09 Oktober 2009

Friedensnobelpreis und Weltfriedenspreis 2009 für Obama

US-Präsident Barack Obama erhält den Friedensnobelpreis 2009 für seine auf Atomwaffenabschaffung und gegenseitigen Respekt orientierte Weltpolitik mit neuer Wertschätzung für die Vereinten Nationen.
Mit dem Worldpeaceaward 2009 soll diese Entscheidung unterstützt sein.


Wären sich die Kritiker Obamas so einig, wie sie es in der Kritik an Obama sind, so sollen sie ihre Kriege beenden, die sie ihm zum Vorwurf machen.
-Markus Rabanus- >> Zum Gleichschritt von TAZ und FAZ
  • Diskussion
  • 08 Oktober 2009

    Pekings Schulterschluss mit Nordkorea

    Unter dem Titel "China würdigt Position Nordkoreas in der Nuklearfrage auf der Koreanischen Halbinsel" veröffentlicht die staatliche http://german.china.org.cn folgenden Wortlaut: "Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Ma Chaoxu sagte am Dienstag, die chinesische Regierung begrüße die Position Nordkoreas, weiter an der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und den multilateralen Gesprächen einschließlich der Sechs-Parteien-Gespräche festzuhalten.
    Weiter sagte er, die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und die Wahrung des Friedens und der Stabilität in Nordostasien seien der Konsens aller Seiten. Darum sollten sich die einschlägigen Seiten weiter bemühen."
    KOMMENTAR
    Trotz nordkoreanischer Atomwaffenentwicklung, Atomwaffentests und Atomkriegsdrohungen von "Denuklearisierung" zu sprechen, schließt seriöse "Sechsergespräche" mit Nordkorea aus, solange nicht das Verhältnis zwischen Washington und Peking geklärt ist.
    Sollte sich die chinesische Führung an den us-amerikanischen Kernwaffen in der Region stören, dann sollte das direkt verhandelt und nicht über den Nebenschauplatz des geteilten Korea ausgetragen werden, denn dieser Nebenschauplatz wäre dafür ein zu heißes Pflaster.
    Die deutsche Außenpolitik sollte dieses Problem erkennen und Peking und Washington zu bilateralen Verhandlungen auffordern.
    -Markus Rabanus- >> Diskussion

    16 September 2009

    Zum Wechsel an der IAEO-Spitze

    Mit 23 gegen 11 Stimmen setzte sich Yukiya Amano (Japan) gegen Abdul Samad Minty (Südafrika) bei der Wahl um die Amtsnachfolge an der Spitze der Internationalen-Atomenergie-Organisation durch.
    Vorgänger war der 2005 mit dem Friedensnobelpreis geehrte Mohammed el-Baradi (Ägypten).

    Das Auswärtige Amt gratulierte am 3.7.2009 mit folgendem Wortlaut:

    „Zu Ihrer Wahl und Ernennung zum künftigen Generaldirektor der IAEO gratuliere ich Ihnen sehr herzlich.
    Japan und Deutschland teilen eine sehr positive Einschätzung der Aufgaben der Internationalen Atomenergie Organisation. Wichtige Aufgaben liegen vor uns. Wir müssen einen neuen Konsens innerhalb der IAEO finden, damit die IAEO ihre Aufgaben im Bereich der Nichtweiterverbreitung noch effektiver als bislang wahrnehmen kann. Dies betrifft in erster Linie die überfällige Universalisierung von Safeguardsabkommen und Zusatzprotokoll.
    Wir brauchen Fortschritte auf dem Weg zu einer multilateralen Kontrolle des Brennstoffkreislaufs, um die Risiken, die sich aus der Verbreitung dieser Technologie ergeben, zu minimieren. Deutschland hat hierzu mit der Entwicklung und Vorstellung von MESP einen wichtigen Beitrag geleistet, für den ich auf Ihre Unterstützung zähle. Und wir benötigen eine Organisation, die sich auf das Wesentliche konzentriert und diese Kernaufgaben mit größtmöglicher Effizienz durchführt. Dies gilt umso mehr angesichts der derzeit äußerst angespannten weltwirtschaftlichen Lage.
    Für die Bewältigung dieser Herausforderungen wünsche ich Ihnen alles Gute und den besten Erfolg. Sie können dabei auf die volle Unterstützung Deutschlands zählen. Ich freue mich auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit.“


    Die Presseerklärung des Auswärtigen Amts bleibt unreflektierten Denk-Traditionen verhaftet, wenn sie der IAEO die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen zur Hauptaufgabe macht, obwohl die ca. 20.000 existierenden Atomwaffen das Hauptproblem darstellen und die Selbstjustiz starker Militärmächte das Hauptmotiv für das Streben nach Atomwaffen ist.

    Welchen Kandidaten unterstützte das Auswärtige Amt?

    Welcher Art waren die programmatischen Unterschiede zwischen den Kandidaten Amano und Minty? Welche dieser Unterschiede waren für das Auswärtige Amt entscheidungsrelevant, um einen der Kandidaten zu unterstützen?

    Wenn es für keinen der Kandidaten Unterstützung seitens des Auswärtigen Amts gegeben haben sollte, dann bitten wir um Mitteilung der Gründe für solche Zurückhaltung.

    M.S. Rabanus >> Diskussion

    14 August 2009

    Expertise: Taliban-Anschläge auf Pakistans Atomwaffen

    Unter Berufung auf die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift "Sentinel" des Zentrums zur Bekämpfung von Terrorismus an der US-Militärakademie West Point berichtet RP-Online.de, dass es seit November 2007 drei Anschlägen von Taliban auf pakistanische Atomwaffen-Stützpunkte gegeben habe.

    Um dem internationalen Drängen nach Atomwaffenverschrottung auszuweichen, behaupten Pakistans Offizielle unverdrossen, dass ihre Atomwaffen sicher seien. Das mag mit größerer Wahrscheinlichkeit stimmen, aber Wahrscheinlichkeiten reichen in Fällen nicht, in denen es allein auf die Möglichkeit ankommt.

    Markus Rabanus >> Diskussion

    China bringt Fortschritt in die Atomwaffendebatte

    Der chinesische Außenminister Yang Jiechi versicherte in einer Rede vor der Genfer Abrüstungskonferenz nicht nur, dass Peking Obamas Ziel einer atomwaffenfreien Welt unterstütze, sondern gab dazu wichtigste Erklärungen ab, wie sie von der Friedensbewegung seit langem gefordert werden:

    - Kein Atomwaffen-Erstschlag
    - Kein Atomwaffen-Einsatz gegen atomwaffenlose Staaten

    Das waren auch Gorbatschows Wünsche, aber es wurde kein Vertrag daraus, so dass Putins Russland ebenso wie die USA unter G.W. Bush in Erstschlagsstrategien zurückfiel.
    Obama müsste nun diesen chinesischen Vorstoß aufgreifen und unverzüglich zumindest mit China den gegenseitigen Verzicht auf den Erstschlag vereinbaren und bilateral kontrollierbar machen. Ob er das sich das aber innenpolitisch traut und schafft, scheint ungewiss.
    Darum braucht es Initiativen aus anderen Ländern, eben auch von unserer Regierung, genau solche kleinen Schritte auszuarbeiten und vorzuschlagen.
    Zunächst einmal müssten Merkel und Steinmeier nun aber der chinesischen Führung für diesen Beitrag auf der Genfer Konferenz ausdrücklich danken.

    Markus Rabanus >> Diskussion

    06 August 2009

    Scientists for a Nuclear Weapons Free World

    Scientists and engineers bear a heavy burden of responsibility to society for the creation of nuclear weapons.

    The immense destructive power of these weapons was demonstrated on the Japanese cities of Hiroshima and Nagasaki, and in over 2,000 atmospheric and underground nuclear tests on the lands of indigenous peoples.

    Thermonuclear weapons are capable of destroying cities, countries and civilization. They could end intelligent life on Earth.

    Humanity has been warned again and again of the perils of nuclear weapons and nuclear war.

    We recall the Russell-Einstein Manifesto, issued on July 9, 1955. The Manifesto warned, “Here, then, is the problem which we present to you, stark and dreadful and inescapable: Shall we put an end to the human race; or shall mankind renounce war?”

    Human fallibility and nuclear weapons are a dangerous and unacceptable mix. We rely upon human theories concerning nuclear weapons, such as the theory of nuclear deterrence, at our peril.

    Since Nagasaki, humankind has been spared nuclear war far more by good fortune than by sound planning. This good fortune will not be possible to maintain indefinitely – particularly, as is foreseeable, if nuclear weapons continue to proliferate and fall into the hands of non-state extremist groups.

    Nuclear weapons were created by humans, and it is our responsibility to eliminate them before they eliminate us and much of the life on our planet. The era of nuclear weapons must be brought to an end. A world without nuclear weapons is possible, realistic, necessary and urgent.

    Therefore, we the undersigned scientists and engineers, call upon the leaders of the world, and particularly the leaders of the nine nuclear weapons states, to make a world free of nuclear weapons an urgent priority.

    We further call on these leaders to immediately commence good faith negotiations, as required by the nuclear Non-Proliferation Treaty and the 1996 Advisory Opinion of the International Court of Justice, with the goal of achieving a Nuclear Weapons Convention for the phased, verifiable, irreversible and transparent elimination of nuclear weapons by the year 2020.

    Finally, we call upon scientists and engineers throughout the world to cease all cooperation in the research, development, testing, production and manufacture of new nuclear weapons.

    www.inesglobal.com August 6th, 2009

    15 Juli 2009

    Die schlafenden "Hüter" des nuklearen Infernos

    Die US-Luftwaffe feuerte drei Offiziere, die ballistische Atomraketen mitsamt Startcodes zu bewachen, aber geschlafen hatten.

    Die Verfechter der "massiven Vergeltung" sollten sich fragen lassen, warum sie überhaupt scharfe Atomwaffen in Zeiten vorhalten, in denen allenfalls versehentlich Atomwaffen zum Einsatz kommen können.
    Die Einmottung wäre ein bedeutsamer Schritt in die richtige Richtung.

    msr >> Diskussion

    22 Juni 2009

    El Kaida wünscht Atomkrieg

    Pakistans Atomwaffen unverantwortlich

    Der aus Ägypten stammende El Kaida-Führer Mustafa Abu al-Jasid sagte gestern gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira im Hinblick auf die pakistanischen Atomwaffen: „So Gott will werden diese Atomwaffen nicht den Amerikanern in die Hände fallen, sondern von den Muslimen in Besitz genommen und benutzt werden gegen die Amerikaner.“

    Es ist höchste Zeit, dass sich die Regierungen Pakistans und Indiens gegenseitig vergewissern, dass auch im Falle eines militärischen Konflikts keine Atomwaffen zum Einsatz kommen sollen und deshalb atomar auf Null abgerüstet werden kann.
    Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung in dieser Sache aktiv wird und zwischen Indien und Pakistan vermittelt, der pakistanischen Regierung klar macht, dass fortdauernder Atomwaffenbesitz unverantwortbar ist, auch wenn Islamabad der Auffassung ist, die Situation im Griff zu haben.
    Es ist Augenwischerei, wenn solche El Kaida-Verlautbarungen als "irre" abgetan oder "auf das Schärfste verurteilt" werden, wenn keine Schlussfolgerungen für die Risikopotentiale gezogen werden, die das Belassen der pakistanischen Atomwaffen bedeuten.
    Der dem islamistischen Terrorismus verhasste Westen darf sich nicht in eine Situation bringen, zum Schutz vor pakistanische Atomwaffen Krieg führen zu müssen.

    Markus Rabanus >> Diskussion

    11 Juni 2009

    Putin will atomwaffenfreie Welt

    Bundesaußenminister Steinmeier (SPD) ist in Moskau, trifft Putin - und endlich äußert sich jatzt nach Medwedew (20.4.2009) auch Putin zur Frage, ob Russland die Initiative Obamas unterstütze, die Atomwaffen aus der Welt zu schaffen: "Natürlich. Wozu brauchen wir Nuklearwaffen?"

    Die russischen Bedingungen lauten: Alle Staaten müssen mitmachen. Und die USA stünden als Erfinder der Atomwaffen in der Hauptverantwortung zu deren Abrüstung.

    Warten auf andere? Das kann auf Dauer an russischer Haltung nicht genügen. In den konkreten Abrüstungsschritten wäre es noch einzusehen, aber nicht die Vorschlagserabeitung betreffend.
    Mag sein, dass man in Moskau andere Sorgen vordringlicher glaubt und keine Kapazität für das Denken in dieser Sache hat.
    Dann sollte die deutsche Bundesregierung eine Kommission einsetzen, die konkrete Realisierungsvorschläge entwickelt, auf welche Weise die Atomwaffenstaaten vorgehen sollten.

    Auf der Bekundungsebene sind die Fortschritte enorm. Dass alle den Frieden wünschen - ohnehin. Dass sie die Friedenssicherung auch ohne Atomwaffen wünschen, ist zumindest von den drei wichtigsten Atomwaffenstaaten erklärt, wie auch China erkennen ließ.

    So oft ich mich über Putin ärgere, aber in dieser Sache "DANKE!", denn er hätte den Steinmeier mit den Worten abblitzen lassen können: "Nun bekehre zunächst mal Deine atomaren Bündnispartner in Paris und London, bevor Du uns Russen bekehren zu müssen glaubst."

    Das war jetzt für den Moment an russicher Initiative genug. Jetzt braucht es die Wechselseitigkeit. Also auf nach London und Paris. Dann wären sich die europäischen Atommächte schon mal dem Prinzip nach einig.

    Anschließend müsste Steinmeier zum nächsten Verbündeten, also nach Israel. Und dann Indien, Pakistan, Iran, Nordkorea, ...

    Der deutschen Politik feht mal wieder die logische Reiseroute. Nicht die Bundestagswahl im September darf das Hauptziel der Reisen sein, sondern politische Lösungen.

    Markus Rabanus >> Diskussion

    01 Juni 2009

    Japan verheimlichte Atomwaffen

    48 Jahre die Öffentlichkeit hintergangen

    Die Nachrichtenlage ist dünn, weil es den hiesigen Nachrichtenmachern nicht ins Konzept passt, in Anbetracht nordkoreanischer Atomwaffenprotzerei nach Leichen in den eigenen Kellern zu suchen.

    Anders in Peking, denn China steht als Partner Nordkoreas unter politischem Druck und verbreitet auf CRI.cn eine Kurzmeldung, wonach Tokio und Washington im Jahr 1960 in einer geheimen Nebenabsprache zum Sicherheitsabkommen die Einfuhr us-amerikanischer Atomwaffen nach Japan verabredet haben sollen. "Dies gaben vier ehemalige Beamte des japanischen Außenministeriums in einem Interview zu, meldete die japanische Presseagentur Kyodo am Sonntag." Das Geheimdokument werde im japanischen Außenministerium verwahrt und von hohen Regierungsbeamten den jeweiligen Premier- und Außenministern bekannt gemacht worden.
    Was ist nun dran an dieser Meldung? Vielleicht kennt sich jemand mit den japanischen Medien aus und schaut bei "Kyodo" nach. Und es könnte auch sein, dass die "Indiskretion" dazu dient, Nordkorea einzuschüchtern, aber es ist erbärmlich, sich in Spekulationen zu begeben, denn der Skandal ist einfach der, dass die USA und Japan hinsichtlich des Atomwaffenverbreitung die Weltöffentlichkeit ein weiteres Mal hintergangen hätten, wie auch im Fall der Weitergabe von Atomwaffen an westdeutsche Militärs bis Oktober 1973.

    Eine Frage der Menschenwürde

    Die Friedenssicherung per Nationalstaaten erweist sich einmal mehr als eine permanent verlogene Kungelei, als permanenter Hochverrat von Politikern und Militärs an der verfassten Rechtsstaatlichkeit und Demokratie. Auch die IAEO hat versagt, weil sie die Hauptmächte nicht hinreichend kontrolliert. Genau das muss sich ändern.
    Es ist eine Frage unserer Menschenwürde, ob wir uns weiterhin eine Politik gefallen lassen, die uns verheimlicht, was sie uns an vernünftiger Entscheidung nicht zutraut, aber von uns gewählt werden will.

    -markus rabanus- >> Diskussion

    19 Mai 2009

    Atomare Kastrationsängste


    "Die nukleare Selbstentmannung der Deutschen"

    So denken sie wirklich, unsere Jungs an der politischen und journalistischen Front.

    Derart tief unterhalb des Gehirns lässt sich argumentativ schwer dagegen ankommen. Man kann nur hoffen, dass es der iranische Präsident nicht hört, denn es könnte auch seinen Mannesinstinkt um Atomwaffen erweitern. Sigmund Freud hätte reichlich zu tun, wovon er 1939 noch nicht wissen konnte.

    Dass jemand die atomwaffenfreie Welt fordert, ist tatsächlich "kein Wunder", sondern geschuldet durch die Unterschrift zum Atomwaffensperrvertrag, insbesondere dessen Artikel 6, mit dem die Atomwaffenmächte den Atomwaffenverzichtsstaaten versprachen, die eigenen Atomwaffen vollständig abzurüsten und gemeinsam mit allen Staaten ein wirksames Atomwaffenkontrollsystem zu gewährleisten.

    Und "nukleare Selbstentmannung der Deutschen" setzt voraus, dass die Deutschen über Atomwaffen verfügen, mitverfügen. Verfügungsgewalt gab es heimlich, bis Helmut Schmidt dem ein Ende machte, denn das war Vertragsbruch und zu offensichtlich, wenn es damals an die Öffentlichkeit gekommen wäre.
    Seither gibt es nur Mitverantwortung im Rahmen der der "Nuklearen Planungsgruppe der NATO". Auch das verträgt sich dem Grunde nach nicht mit dem Atomwaffensperrvertrag, schert aber diejenigen nicht, die sich einbilden, das Recht brechen zu dürfen und gleichzeitig das Recht hätten, mit Kriegsdrohungen anderen Staaten einen Verzicht aufzuzwingen, der für die eigenen Reihen nicht gelte.

    In Thelens Kommentar heißt es: "Wenn jetzt der Abzug verlangt wird, bleiben die US-Waffen weiter hier."

    Für so wenig souverän hält Thelen unser Deutschland. Und das wäre ihm dann keine "Selbstentmannung der Deutschen"? Und es ist eine ungeheuerliche Verdächtigung gegen die Vereinigten Staaten, als würde deren Regierung gegen den Willen der deutschen Regierung quasi Besatzungsrecht geltend machen. Vielleicht verkennt Thelen den völkerrechtlichen Status von Auslands-Militärbasen im Unterschied zu Botschaften.

    Thelens Begründung lautet: "Denn ein Ausscheiden Deutschlands aus der Nato kommt nicht in Frage. Im Übrigen herrscht weltweiter länderübergreifender Konsens darüber, dass das wiedervereinigte Deutschland auf jeden Fall Teil des Bündnisses bleiben und nicht als unabhängiges Land eine losgelöste Außenpolitik betreiben soll."

    Der Konsens ist unstrittig, aber es geht nicht um die Bündnismitgliedschaft, sondern um Stationierungsorte, wie in der Debatte um die damaligen SS-20, also wie dicht und welche Waffen wir potentiellen Gegnern an die Schläfe halten.

    Thelen schlussfolgert: "Die Atomwaffen bleiben in jedem Fall hier, aber Berlin hat keine Mitsprache mehr."

    Lieber Herr Thelen, an welche Mitsprache denken Sie über Versorgungs-, Bewachungs- und Transportaufgaben hinaus? Oder welche Mitsprache wünschen Sie? Und welche Mitsprache steht im Einklang mit dem Atomwaffensperrvertrag?
    Darauf genaue Antworten - und es würde Ihnen deutlich, wie verquer Ihre "Selbstentmannungsthese" ist.

    Thelen stellt sodann noch die These auf, auch die Abkehr von der Atomenergie stelle eine "Selbstentmannung" dar. So wird Thema um Thema auf Kastrationsängste gebracht, mit Urängsten verwoben. Und der therapeutische Ansatz: Atomwaffenbesitz und AKWs. Nur eben nicht auch für den iranischen Präsidenten. Der soll - in Thelens Weltbild und Menschenbild gesprochen - "entmannt" durch die Geschichte gehen. Wird der sich das gefallen lassen?
    So viel Vernunft traue ich Achmedinedschad nicht zu.
    [url=http://www.inidia.de/selbstentmannung20090506.htm][img]http://www.inidia.de/selbstentmannung20090506deutschlandradio.jpg[/img][/url]

    -markus rabanus- >> Diskussion

    29 April 2009

    IALANA-Erklärung zu Obamas Atomwaffenpolitik

    Erklärung der IALANA zur Ankündigung von US Präsident Barack Obama, konkrete Schritte zu einer atomwaffenfreien Welt einzuleiten

    IALANA begrüßt die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, dass die USA eine atomwaffenfreie Welt anstreben und konkrete Schritte dahin einleiten werden. Obama greift die Vision auf, die Gorbatschov im Oktober 1986 in einem Gespräch mit Reagan in Reykjavik entwickelt hat. Obama gibt damit die jahrzehntelange Blockadepolitik der USA auf und öffnet eine Tür in eine sicherere Zukunft. Mit seinen Ankündigungen hat er weltweit Politiker und Medien überrascht und manche von ihnen sprachlos gemacht. Eine Welt ohne Atomwaffen ist jedoch jetzt für viele vorstellbar geworden.
    Die bislang vor allem von den meisten Nichtatomwaffenstaaten und von der Friedensbewegung geforderte atomare Abrüstung findet nun Eingang in die Politik. Regierungen und Parlamente werden genötigt, vertraute Seh- und Denkgewohnheiten in Frage zu stellen und nach neuen Wegen zu suchen. Darin liegt die Chance für einen wirklichen Fortschritt der atomaren Abrüstung.
    IALANA begrüßt die von Obama angekündigte – zunächst auch einseitige – Reduzierung von Atomwaffen, warnt jedoch vor der Beibehaltung der atomaren Abschreckungsstrategie und der Zweiteilung der Welt in Atomwaffenstaaten und Nichtatomwaffenstaaten. Zum Verzicht auf ihre Atomwaffen haben sich die Atomwaffenstaaten bereits seit 1968 mit dem Nichtverbreitungsvertrag (NPT) ausdrücklich verpflichtet. Die beständige Weigerung zum Verzicht hat sich zu einer der Hauptursachen für das Streben anderer Länder nach eigener atomarer Bewaffnung entwickelt.
    Das zunächst zeitlich unbegrenzte Festhalten der USA an der atomaren Abschreckung lässt sich nicht rechtfertigen. Es verstößt gegen die Verpflichtung zum Abbau der Atomwaffen bis zur vollständigen atomaren Abrüstung nach Art. 6 NPT und dient – anders als von Obama erklärt – nicht der Stärkung des NPT.
    Die Beibehaltung der Nuklearstrategie – wenn auch auf einem geringeren Level – verstößt gegen die Entscheidung des Internationalen Gerichtshof in Den Haag (IGH), der in einem Gutachten für die UN-Generalversammlung am 8.7.1996 völkerrechtlich verbindlich entschieden hat, dass die Bedrohung durch und die Anwendung von Atomwaffen grundsätzlich gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Der IGH hat erklärt, dass keiner der Atomwaffen befürwortenden Staaten dem Gericht Bedingungen dargelegt hat, die eine Anwendung von Atomwaffen rechtfertigen könnten – auch nicht in einer extremen Notwehrsituation, in der das reine Überleben eines Staates auf dem Spiel stehen würde.
    Obama hat es vermieden, ein Konzept und eine Strategie sowie ein Verfahren der vollständigen atomaren Abrüstung vorzustellen. Er hat die der UN vorliegende „Nuklearwaffenkonvention“ mit keinem Wort erwähnt. Dieser ausformulierte Entwurf eines bindenden Vertrages über das Verbot und die Abschaffung aller Atomwaffen sieht Schritte vor, mit denen die Atomwaffenstaaten gemeinsam und gleichzeitig ihre Sprengköpfe und Trägersysteme auf Null reduzieren können.
    Kritisch sieht IALANA die Ankündigung von Obama, dass die USA an dem Raketenabwehrsystem in Europa festhalten, so lange Bedrohungen durch den Iran oder andere Staaten bestehen. Obama weckt
    damit den Verdacht, dass die USA keine Abrüstungsschritte gehen wollen, die ihre Vorherrschaft in Frage stellen könnten.
    Glaubhafte erste Schritte in die von Obama angekündigte Richtung wären - die Umsetzung der vom IGH betonten Verpflichtung auch der USA, in Erfüllung von Art. 6 NPT Verhandlungen zu führen und abzuschließen, die zur vollständigen atomaren Abrüstung führen, mithin die Aufnahme von Verhandlungen über eine Nuklearwaffenkonvention,
    - die Aufgabe der NATO-Strategie der atomaren Abschreckung, insbesondere die Aufgabe der nuklearen Erstschlagsdoktrin auch gegenüber Staaten, de nicht über Atomwaffen verfügen,
    - der Abbau der in Europa stationierten US-Atomwaffen und
    - der Verzicht auf das in Europa geplante Raketenabwehrsystem.
    Die von Obama skizzierten Schritte, wie die lange ausstehende Ratifizierung des Teststopp-Abkommens in den USA und die Verlängerung des in diesem Jahr auslaufenden Start-Abrüstungsvertrages mit Russland, stehen ohnehin auf der Tagesordnung.
    Als einen wichtigen Schritt sieht die IALANA die von Obama angestrebten Verhandlungen mit dem Ziel eines Vertrages über die nachweisbare Beendigung der Produktion des atombombenfähigen spaltbaren Materials.
    Die angestrebte Atomwaffenfreiheit fällt uns nicht in den Schoß. Sie muss politisch erkämpft werden. In vielen Staaten bestehen starke politische Widerstände gegen die vollständige oder auch nur teilweise Abschaffung von Atomwaffen. In Deutschland lehnt es die Regierungspartei CDU ab, die nukleare Teilhabe zu beenden und die USA zum Abzug der in Büchel in der Eifel verbliebenen Atomwaffen aufzufordern. Auch die mitregierende SPD kann sich zu diesem Schritt noch nicht entscheiden.
    Obamas begrüßenswerte Initiative wird nur dann Erfolg haben, wenn andere Staaten folgen. Die Politiker davon zu überzeugen, wird die Aufgabe der weltweiten Friedensbewegung und ihrer Netzwerke sein.

    16 Februar 2009

    Zusammenstoß zweier Atomwaffen-U-Boote im Atlantik

    Paris (Frankreich), 16.02.2009 – Zunächst galt die höchste Geheimhaltungsstufe, doch nun wurde bestätigt, dass Anfang Februar zwei ca. 150 Meter lange U-Boote der französischen und britischen Atomwaffenstreitkräfte mit je 16 Raketen an Bord zusammengestoßen sind. Das Pariser Verteidigungsministerium verlautbarte - wie bei Havarien solcher Art gewöhnlich, dass von dem Crash der "HMS Vanguard" und der "Le Triomphant" zu keiner Zeit eine Gefahr ausgegangen sei. Die Kriegsboote hätten sich auf einem "Routineeinsatz" mit geringen Geschwindigkeiten befunden. Es werde untersucht, wie es trotz modernster Ortungstechnik zum Crash kommen konnte.
    Diese technisch komplizierte Frage lässt sich indes ganz einfach politisch beantworten: Weil Frankreich und Großbritannien entgegen Artikel 6 Atomwaffensperrvertrag noch immer auf atomare Abschreckung setzen und die U-Boote in den Einsatz schickten.
    msr/wikinews >> Diskussion

    14 Februar 2009

    US-Angebot an Nordkorea

    (wwj) US-Außenministerin Hillary Clinton bot kurz vor ihrer Asienreise Nordkorea im Gegenzug für die Einhaltung des zugesagten Atomwaffenverzichts einen Friedensvertrag, normale Beziehungen und Hilfslieferungen an. >> Diskussion

    06 Februar 2009

    Steinmeier fordert atomwaffenfreie Welt

    Aus der Rede von Bundesaußenminister Walter Steinmeier auf der 45. Münchner Sichterheitskonferenz:

    "... Lieber Henry Kissinger, Sie, George Shultz, William Perry und Sam Nunn haben schon vor zwei Jahren Bewegung in die Debatte gebracht.
    Vor kurzem haben vier „elder statesman“ hierzulande Ihren Appell aufgegriffen.
    Ich teile Ihre Vision: eine Welt ohne Atomwaffen. – Mohamed El-Baradei hat dieser Tage auf notwendige Zwischenschritte hingewiesen – im Gegensatz zu anderen aber in der notwendigen Perspektive des „Global Zero“.
    Eines ist klar: Wir haben es hier mit zwei Seiten einer Medaille zu tun. Wenn wir einerseits Proliferation wirksam verhindern wollen, dann brauchen wir andererseits die glaubwürdige Bereitschaft der Kernwaffenstaaten, ihre Arsenale zu verringern.
    In Washington habe ich hierzu ermutigende Signale vernommen – in Richtung eines „START NOW“, in Richtung einer signifikanten Reduzierung strategischer Atomwaffen. Die Zeit drängt. Der Vorgängervertrag läuft aus, und für die Verhandlung eines Folgeabkommens bleiben 11 Monate.
    Und ein Erfolg hier könnte die Ratifizierung des Teststopp-Abkommens im Senat erleichtern – ein weiterer wichtiger Schritt hin zu mehr nuklearer Rüstungskontrolle. ...
    "

    29 Januar 2009

    Unterstützung für "Global Zero"

    Der nachstehenden Erklärung von Bürgern und Führungsspitzen der Welt kann durch Unterzeichnung beigetreten werden:
    "Wir, die Unterzeichner, glauben, dass wir alle Nuklearwaffen weltweit abschaffen müssen, um unsere Kinder, unsere Enkel und unsere Zivilisation von der Bedrohung einer nuklearen Katastrophe zu schützen. Wir verpflichten uns daher dazu, für die Abschaffung von Nuklearwaffen zu einem bestimmten Zeitpunkt auf ein rechtlich bindendes, nachprüfbares Abkommen hinzuarbeiten, das alle Nationen einschließt.”
    zur Unterzeichnung: KLICK
  • Diskussion